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03. Juni 2019 – Office 365 Meetup Hamburg zum Thema Datensicherheit und GDPR

Ich freue mich euch mitteilen zu können, dass ich am 03 Juni 2019 mit dem Kollegen Clemens einen Abend in Hamburg gestalten kann. Wir werden das Thema “Daten- und Dokumentensicherheit in Office 365 – Theorie und Praxis” behandeln: Continue reading

Natives Klassifizieren und Verschlüsselen in Office 365 Pro Plus ab H2 2019 geplant

Native Nutzung von Labeling und Verschlüsselung in Office 365 Pro Plus, ist der Wunsch vieler NutzerInnen gewesen. Bisher musste immer der immer größer werdende Azure Information Protection Client mit ausgerollt und installiert werden. Dies könnte in Zukunft entfallen.

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Datensicherheit durch Labeling_Klassifizierung

Nach der Veröffentlichung von hunderten privaten Datensätzen von Politikern und Prominenten, folgt nun die Aufarbeitung mit vielen verschiedensten Forderungen. Diese Forderungen gehen von der Ausweitung des nationalen Cyberabwehrzentrums hin zu Proaktivität und Ausweiterung des BSI bis hin zu mehr Schulung. 

Meine Antwort für mehr Datensicherheit und damit Datenschutz ist ein umfassendes Sicherheitskonzept mit drei Säulen: 

  1. Schutz der Identität (Identityprotection)
  2. Schutz der Daten (sensitiv) 
  3. Schutz des Gerätes (MDM, MAM)

Unified Labeling

Ein Schritt zur Schaffung von Datensicherheit muss das sensitive Labeling der Daten sein. Sensitive heißt in diesem Fall, dass die Eigenschaften am Dokument bleiben, egal wo es liegt und wer damit arbeitet. 

Ablauf zu einem Labeling

Zunächst definiert man Labels und findet heraus wo, welche Daten im Unternehmen verarbeitet werden. Diese Daten werden zunächst Analysiert (Wo, Wie viele, Was, Inhalt) und dann einem vorher definiertem Label zugewiesen. Für das Zuweisen eines Labels für bereits bestehende Daten und neue Daten (eigene, fremde) gibt es verschiedene Mechanismen. 

Beim Einsatz von sensitiven Labeling muss im Besonderen auf die MitarbeiterInnen eingegangen werden, denn ohne deren Mitarbeit wird ein Labelingsystem nicht umzusetzen sein.

Labeling als technisch-organisatorische Maßnahme

Dazu kommt, dass Labeling eine technisch-organisatorische Maßnahme im Sinne des Datenschutzes ist, die zum Beispiel zur Absicherung der Verarbeitung von personenbezogenen Daten dienen kann. Ebenfalls dient Labeling als Maßnahme zur Durchsetzung von Datenschutz-Maßnahmen, die zum Beispiel bei der Verhinderung von Datenabfluss, Durchsetzung von Lösch- und Sperrfristen, sowie Durchsetzung von Compliance Richtlinien.

Welches Label ?

Welche Label jedes Unternehmen einführen und ausrollen will hängt von vielen Faktoren ab. Eine Diskussion kann dementsprechend schon mal 2-3 Monate dauern, um die richtigen Labels zu definieren und dann in einem Proof of Conzept nochmal 1-6 Monaten zur Anpassung dieser. 

Die meisten Landesdatenschutzbeautragten empfehlen die Einführung von 4-5 Labeln an. Microsoft selber spricht von 5 Labeln und einige globale Unternehmen nutzen 3 Labels. Schauen wir uns dies doch mal genauer an:

Landesdatenschutz

Klasse 1 Public frei zugängliche Daten Telefonbücher, Adressbücher, Wahlvorschlagsverzeichnisse
Klasse 2 Internal Kenntnisnahme an ein berechtigtes Interesse der Einsichtnehmenden gekoppelt beschränkt zugängliche öffentliche Dateien, Verteiler für Unterlagen
Klasse 3 Confidential unsachgemäße Handhabung den Betroffenen in seiner gesellschaftlichen Stellung oder in seinen wirtschaftlichen Verhältnissen beeinträchtigen könnte Einkommen, Sozialleistungen, Grundsteuer, Ordnungswidrigkeiten
Klasse 4 Secret unsachgemäße Handhabung den Betroffenen in seiner gesellschaftlichen Stellung oder in seinen wirtschaftlichen Verhältnissen erheblich beeinträchtigen könnte („Existenz”). Anstaltsunterbringung, Straffälligkeit, dienstliche Beurteilungen, Gesundheitsdaten, Schulden, Pfändungen
Klasse 5 High Confidential  deren unsachgemäße Handhabung Gesundheit, Leben oder Freiheit des Betroffenen beeinträchtigen könnte Daten über Personen, die mögliche Opfer einer strafbaren Handlung sein können

Schutzstufenkonzept Niedersachsen [LINK]

Microsoft

Microsoft selber nutzt seit mehreren Jahren ein Klassifizierungssystem mit ihrem eigenen Produkt Azure Information Protection, welches auch ihr nutzen könnt. 

Hier ein Beispiel aus Azure Information Protection

Die Standard Labels von AIP sind:

Klasse 1 Personal nur für den Mitarbeiter selber
Klasse 2 Public öffentliche Daten
Klasse 3 Internal interne Daten
Klasse 4 Confidential sensible Daten
Klasse 5 Secret hochsensible Daten

 

Azure Information Protection – Label Konfiguration [LINK]

 

Globales Unternehmen

Ein globales Unternehmen wollte im Sinne der Übersichtlichkeit und der Annahme des Systems durch die Mitarbeiterinnen auf wenige Labels setzen:

Klasse 1 Public öffentliche Daten
Klasse 2 Internal interne Daten des Unternehmens
Klasse 3 Secret sensible Daten

 

Label mit welchen Werten?

Ein Label kann mit verschiedenen Parametern verknüpft werden. Dies hat Einfluss auf die Art des Labels und die Anzahl. Folgende Liste gibt einen Eindruck am Beispiel der Klasse “Internal”:

Internal

  • Lizensierung
    • Funktionsumfang
    • Geräte und Dateien?
  •  Markierung
    • ja oder nein 
    • Ort der Markierung: Footer
    • Farbe der Markierung: Blau
    • Text für die Markierung: INTERNAL
    • Größe des Textes
  • Verschlüsselung
    • ja oder nein
    • HYOK
    • BYOK
    • Azure Key Vault mit MS Schlüssel: check
  • Automatisierung
    • Standard-Label
    • AIP Scanner Parameter
    • automatisches Label?
    • Hinweis zum Label
  • Aufbewahrung
    • Archiv
    • Backup
    • Aufbewahrung
  • Data Loss Prevention
    • Regeln
  • Gerät (MDM)
    • welche Geräte?
    • VPV?
    • Verschlüsselte Festplatte?
    • weitere Parameter
  • App (MAM)
    • unternehmeseigene App
    • private App
  • Berechtigungen
    • Wer? (Gruppe?): alle im Unternehmen
    • Welche? (Lesen, Schreiben): Vollzugriff
  • Löschfristen
    • ab wann soll die Datei gelöscht werden?
  • Sperrfristen
    • ab wann soll die Datei für Zugriff gesperrt werden
      • offline  (z.B. offline Nutzung im Zug oder Flugzeug): 10 Tage
      • online
  • Conditional Access
    • Voraussetzungen zum Zugriff definieren?
    • Abhängigkeiten 
  • Superuser
    • definieren
    • testen
  • Microsoft Cloud App Security
    • Berichte
    • automatisches Labeln? Prüfung
  • OMS
    • Berichte
    • E-Mails an Mitarbeiter
  • Schulungen für Mitarbeiter für dieses Label definieren
    • Umfang
    • Test
    • Prüfung
    • Support Einweisen und Schulung
  • Label und Externe
    • Zugriff
    • Überwachung
    • B2B
    • Sonstiges

 

Label und Externe

Weiterhin muss geklärt werden, wie eine Zusammenarbeit mit Externen in einem Labelingsystem aussieht und wie MitarbeiterInnen mit Externen zusammenarbeiten. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit Externe mit internen Accouns auszustatten oder über B2B eine Verbindung zuschaffen. Dies muss alles in Zusammenhang mit den geschlossenen Verträgen und den gegebenfalls neuen Verträgen einbezogen werden. 

Ich werde mich zu diesem Thema in weiterhin widmen. Gerade die Zusammenarbeit mit Externen in einer sicheren Umgebung hat bestimmte Parameter und Voraussetzungen. 

 

Datensicherheit mit Klassifizierung

Wenn ihr nun eure Daten klassifiziert, verschlüsselt und diese auch noch überwacht, könnt ihr von einer sicheren Verarbeitung der Daten ausgehen. Auch wenn Datensätze abgefangen werden können diese nicht geöffnet oder sogar später noch gesperrt werden. Wenn ihr das Öffnen einer Datei noch an ein Gerät bindet, dann kann niemand Drittes mit den Dateien etwas anfangen. 

Leider haben sehr viele Unternehmen heute noch kein Labeling-System für Ihre Daten und oder auch Datenspeicherorte. Eine Einführung ist mit Kosten und Aufwand verbunden, aber es führt kein Weg vorbei.